Dreiviertel der Republik startet in die neue „Robinsonwoche“ und wartet – wie jeden Montag – sehnlichst auf Freitag.
Vor dem ersten Kaffee bloß nicht ansprechen, E-Mails bitte nur mit witzigen Katzenvideos und telefonische Kundenanfragen werden sowieso nur beantwortet, wenn keiner anruft!
Einige „Exemplare“ sind schon wieder dabei Striche in die Wand zu ritzen, wie einst die Gefangenen von Alcatraz und zählen die Tage bis endlich wieder Wochenende ist.
»Hoch die Hände – Wochenende«
Wer solche Slogans verbreitet sollte sich mal erklären, wie er zu solch unternehmensfeindlichen Aussagen eigentlich kommt. Fällt einem das nach drei Tetrapacks „Qualitäts-Tafelwein“ ein?
Falls Sie sich gerade fragen: „Ist der Nave heute schlecht drauf?“
Natürlich nicht! Ich bin bestens gelaunt. Sitze auf meiner Terrasse, blicke auf meinen grünen Rasen (grün beruhigt ja auch extrem 😊) und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen.
Allerdings habe ich gerade das Radio im Pool versenkt…genau wegen dieser dämlichen Sprüche.
»Ich hasse 3-Tage-Wochenenden. Ich will, dass endlich wieder Montag ist. So sehr liebe ich das, was ich tue. Wenn du nicht diese Mentalität hast und du Montage verfluchst, dann hör auf und suche dir einen neuen Job. Das ist nicht gesund für dich.« (Dana White – Präsident der Ultimate Fighting Championship)
Übrigens ist dieser Text auch keine Wertung all derjenigen, die eingangs genannt wurden. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Feststellung, wenn Sie so wollen um einen Kommentar zur entsprechenden Statistik.
⛔ 70 % der deutschen Arbeitnehmenden sind nicht motiviert. Sie machen Dienst nach Vorschrift.
🎯 15 % der Arbeitnehmenden sind engagiert, motiviert und dadurch produktiv
🔥 15 % der Arbeitnehmenden sind so frustriert, dass sie ihrem Arbeitgebenden sogar Schaden zufügen
»Wer auf der Suche nach Fehlern ist, der möge einen Spiegel holen, kein Fernglas!«
Unzählige Male habe ich Montagmorgen Fortbildungsteilnehmer aus dem Auto oder Bus steigen sehen und mit gequältem Gang die Stufen zur Bildungseinrichtung hoch… ja was eigentlich? Hochlaufen wäre der komplett falsche Ausdruck 🤔 „Hochquälen“, „masochistisches Zwangsgehen“ das trifft es wohl annähernd. Und bei vielen Unternehmen bietet sich das gleiche Bild. Das tut schon beim Zusehen weh 🙈
Eine Frage stellt sich mir bis heute: „Welche Leistung bekomme ich wohl von solchen Mitarbeitenden?“
Sie sind sicher klüger als ich, wenn Sie das prozentual messen können.
Amazon zahlt 5.000 Dollar fürs Kündigen!
»Wir wollen, dass bei Amazon Menschen arbeiten, die hier sein wollen. Langfristig ist es weder für den Mitarbeiter noch für das Unternehmen gut, wenn er an einem Ort bleibt, an dem er nicht sein will.«
Eine Bedingung knüpft Amazon an dieses Angebot:
»Die betreffenden Menschen dürfen nie wieder für den Konzern arbeiten.«
Der Satz:
„Herr Mitarbeiter*In kommen sie doch morgen um 9:00 Uhr mal in mein Büro, ich helfe ihnen bei ihrer Bewerbung.“
Gilt bei klassischen und „untherapierbaren“ C-Mitarbeitern übrigens auch als soziale Leistung – sozial gegenüber allen anderen, motivierten Mitarbeitern und gegenüber dem Unternehmen.
Denn wie Professor Knoblauch das in seinem bekannten You-Tube-Vidoe bereits 2015 so schön vorrechnet:
»C-Mitarbeiter zu beschäftigen ist für ein mittelständisches Unternehmen immer der Unterschied zwischen Gewinn und Verlust.«
Falls Sie das Video noch nicht kennen, verlinke ich es in den Kommentaren – in jedem Fall „sehenswert“
Aber, drehen wir die Frage doch einmal um:
»Warum sind 70 % der Arbeitnehmer in diesem Land nicht motiviert«
…und noch viel wichtiger:
»Was können Unternehmen tun, um diese Quote zu verbessern?«
Motivationstheorien gibt es ausreichend. Ob Sie nun Maslows Dynamische Motivationstheorie, Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie oder McGregors XY-Theorie bevorzugen, egal – Hauptsache irgendeine Theorie wird im Unternehmen „praktiziert“.
Denn wie so oft scheitert Motivation nicht am Wissen, sondern am *TUN*.
Übrigens, auch Motivation lebt von Vorbildwirkung, wie der Rest aller Führungsaufgaben auch!
Wenn die Führungskraft jeden Montag schlecht gelaunt zur Arbeit kommt. Auf dem Weg ins Büro nur ein gequältes „Guten Morgen“ murmelt und sich dann den ganzen Tag nicht blicken lässt, ist das schon mal kein guter Ansatz.
»Impoverished Management« bezeichnen es fachlich die Begründer des Managerial Grid – Robert R. Blake & Jane Mouton. Impoverished im Sinne von broken – defekt, kaputt. Eine kaputte Führungskraft, im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Abwendung von der Führungsaufgabe und damit auch von den Erwartungen, die ein Unternehmens selbstverständlich an seine Führungskräfte hat.
Ansonsten müssten wir ja gar keine Führungskräfte einsetzen und würden den „Herrschaftsanspruch“ mit Befehl-Gehorsams-Mentalität einfach „durchdrücken“. Ok, auch das gibt es in vielen Unternehmen, ist jedoch ebenfalls die falsche Definition für Führung und Motivation.
⚠ Achtung – jetzt kommt der „unbescheidene“ Abschnitt – falls Sie das nicht lesen wollen, springen Sie bitte direkt zum Absatz „Wenn Sie, liebe Leser*Innen, Führungskraft sind, dann nehmen Sie sich heute vor nur einen der Ansätze aus diesem Beitrag umzusetzen […]“ – herzlichen Dank 🙏🏼
>>>>>>>>>>> „unbescheiden“ Anfang <<<<<<<<<<<
Hin und wieder werde ich nämlich bei Auftragsgesprächen gefragt:
»Herr Nave, ihr Honorar ist ja schon ein wenig happig, können wir da noch was machen?«
Um die Frage direkt für zukünftige Anfragen zu beantworten:
»Natürlich können wir da noch was machen – ich kann mein Honorar gerne verdoppeln, wenn ihnen das lieber ist.« By the way, es wäre immer noch angemessen 👍🏼
Ich erkläre das dann auch immer wieder gerne:
Gestartet bin ich 1995, im Alter von 21 Jahren, mit null Erfahrung, 17 Mitarbeitern und sehr schnell, sehr vorzeigbaren Resultaten. Mein Motto war schon damals: „Wer schneller scheitert, gewinnt!“. So hatte ich nie größere Herausforderungen damit etwas Neues zu versuchen.
Im Lauf der letzten 27 Jahre habe ich vieles richtig, unzählige Dinge falsch gemacht und aus jeder Entscheidung etwas dazugelernt.
In der Spitze führte ich, ab 2007, 550 Mitarbeiter in einem bundesweiten Vertrieb, den wir von einer „Schnapsidee“ auf einem Bierdeckel, von null an selbst aufgebaut haben.
Jedes Jahr investierte ich 10 – 15 % meines Umsatzes in meine persönliche Weiterbildung und mache das bis heute. Allein im Jahr 2022 haben meine Frau und ich bereits 66.000 Euro in persönliche Fortbildungen investiert.
Ganz offen – mit zwei von sieben Unternehmen bin ich gescheitert, ich weiß also auch ganz genau, wie es nicht funktioniert.
Ich bin immer einmal mehr aufgestanden als hingefallen. Was in der Theorie allen plausibel erscheint, in der Praxis nur wenigen wirklich gelingt. Unternehmerisches Scheitern hat in diesem Land (noch) wenig Lobby.
Das alles sage bzw. schreibe ich nicht um mich selbst zu feiern oder anzugeben. Ich bin noch lange nicht dort, wo ich sein will. Dieser unbescheidene Teil dieses Beitrags dient lediglich als Beispiel und Praxisbericht, weil viele Auftraggeber eben diese Frage stellen.
Wenn ich also über Motivation von Mitarbeitern spreche, dann nicht, weil ich davon in einem Buch gelesen habe. Ich spreche darüber, weil ich es tagtäglich über Jahrzehnte praktiziert habe. Weil ich genau weiß, die Theorie funktioniert, wenn sie eben auch praktiziert und gelebt wird. Es geht immer um Kultur – um machen, die Philosophie dahinter ist wichtig, allerdings lediglich die Grundlage, der Bauplan, für die Umsetzung. Ohne TUN kein Ergebnis, ohne Ergebnis kein Weiterkommen, keine Zielerreichung.
»Wenn Sie mich buchen und ich meinen Auftritt in 20, 45 oder 60 Minuten erledige, dann nur deshalb, weil ich 27 Jahre damit verbracht habe zu lernen, wie ich das in 20, 45 oder 60 Minuten erledigen kann. Sie bezahlen mir nicht die Minuten, Sie investieren in die Jahre.«
>>>>>>>>>>> „unbescheiden“ Ende <<<<<<<<<<<
Wenn Sie, liebe Leser*Innen, Führungskraft sind, dann nehmen Sie sich heute vor nur einen der Ansätze aus diesem Beitrag umzusetzen und damit sind Sie schon „besser“ als 95 % aller anderen Führungskräfte, die heute genau das Gleiche tun wie letzten Freitag – nämlich nichts!
Was ich an meiner Aufgabe als Unternehmer und Führungskraft mit am meisten geliebt habe:
»Als Führungskraft hast du jeden Tag aufs Neue die Chance Menschen besser zu machen!«
Frei nach Goethe: „Wenn wir Mitarbeiter behandeln, wie sie sind, machen wir sie schlechter. Erst wenn wir anfangen, Mitarbeiter so zu behandeln, wie sie sein könnten, dann erst machen wir sie besser.“
Wenn jeder von uns heute einen seiner Mitarbeiter „besser“ macht, dann kommen morgen schon viel mehr mit einem Lächeln auf den Lippen zur Arbeit. Und außerdem, was soll schon schief gehen. Im schlimmsten Fall sind morgen wieder 70 % demotiviert, das haben wir auch heute schon, kein Risiko also, dass dadurch etwas schlechter werden könnte.
Let´s go…jeder nur einen Mitarbeiter, denn…
»Motivation verbreitet sich viral.«
Zu bedenken ist lediglich – Motivation verbreitet sich in beide Richtungen – positiv, leider aber auch negativ. Es ist am Ende des Tages auch viel leichter einen Menschen von einem Tisch herunterzuziehen, als andersherum jemanden auf einen Tisch hochzuziehen.
Nichtsdestotrotz tun wir unser Bestes, denn dafür wurden wir als Führungskräfte eingesetzt und dann können wir heute Abend in den Spiegel schauen und sagen:
„Bast scho Alter!“(bayerischer Ansatz)…oder was Sie halt so zu sich sagen, nach einem erfolgreichen Tag 😊
Einen fehlerFREUDIGen und motivierten Start in die neue Woche wünsche ich!
…und immer dran denken: „Wer schneller scheitert, gewinnt!“
P.S.: Meinen aktuellen Fehlerreport – »Wie Sie die 7 größten Fehler vermeiden, die in Unternehmen die Gewinne regelrecht vernichten… …und die besten Tipps, wie Sie diese schnell und einfach in beinahe »unmoralische« Wettbewerbsvorteile verwandeln.« erhalten Sie ab 1. September unter www.fehler-frei.com
P.P.S: Besuchen Sie gerne auch meine Online-Keynote bei der ZZERO-Gründermesse 2022 am 11.11.2022 um 16:00 Uhr im Raum 1.
Tickets gibt’s hier: https://www.eventbrite.de/e/zzero-grundermesse-tickets-270841533317
Informationen zum gesamten Programm und den weiteren Referenten finden Sie unter https://zzero-gruendermesse.de.
P.P.S: Sie sind am 11.11.2022 schon „verplant“? Glückwunsch!
Eine Möglichkeit mich „Live“ zu erleben, bietet sich bereits bei meiner Online-Keynote des BVMW »Wer schneller scheitert, gewinnt! Mit fehlerFREUDIGkeit und Verantwortung zum Marktführer!«
Am 24.10.2022 um 11:30 Uhr erhalten Sie Inspiration zur Mittagszeit & Wettbewerbsvorteile zum Nachtisch! Tickets unter https://www.bvmw.de/event/19044/we-2/ oder bei LinkedIn unter https://www.linkedin.com/events/6962668647110582272/comments/
👉🏼 Hier der angekündigte Link zur ABC-Rechnung von Jörg Knoblauch: https://www.youtube.com/watch?v=kHMkHjQ9IYk&t=1s